Nicht nur sehr interessiert, sondern auch äußerst geschickt zeigten sich die angehenden PecherInnen beim heurigen Pecherkurs in Waidmannsfeld.
Sie waren aus allen Windrichtungen, sogar aus dem Westen Österreichs und aus Deutschland extra angereist, um in die Kunst des Pechens eingeweiht zu werden.
Die Stimmung war schon von Beginn an ausgezeichnet und auch das Wetter spielte optimal mit. Die Hälfte der 26 Teilnehmer lauschte interessiert den Erklärungen unseres Pechers Bernhard Kaiser und ließen sich dann gleich die ersten Schritte beim Anpechen einer Schwarzföhre im idyllischen Pecherwald zeigen.
Beim Röteln, also Entfernen der dicken Rindenschicht, zeigten sich schon die ersten Talente und nur wenig später wurden schon fleißig an mehreren Bäumen vorsichtig die Spezialwerkzeuge ausprobiert. Da wurde gepletzt und gehobelt, Scharten gesetzt und die Nasen für die Pechhäferl eingestemmt, Nägel eingeschlagen und die ersten selbst dem Baum entlockten Harztropfen an die Nase geschmiert.
Die zweite Gruppe begann nach einer Einführung in die Pecherei durch Robert, den Chef der Pecherei Rendl, gleich mit der Verwertung des kostbaren Rohstoffs und rührte unter fachkundiger Anleitung am Holzofen den ersten selbst hergestellte Pechbalsam an. Zu Mittag hatte Chefkoch Michael Petzmann neben dem traditionellen Piestinger Pechersterz auch vorzügliche Spinatknödel mit einem gehörigen Anteil Brennesselblätter zubereitet und auch Kaffee und Kuchen standen neben natürlichen Säften und regionalen Schmankerln zur Stärkung für den Nachmittag in der frischen Waldluft bereit.
Nachdem beide Gruppen dann sowohl das Pechen als auch die Herstellung eines Pechbalsams gelernt hatten, konnten die Teilnehmer bei einer gemeinsamen Jause im duftenden Föhrenwald ihre neuen Eindrücke vom gerade erlernten Pecherhandwerk austauschen. In einem Quiz galt es dann noch ein paar Fachfragen zu beantworten, um sich die Chance auf das heißbegehrte Pecherkistl mit allerlei Naturprodukten zu sichern. Schließlich konnte der Obmann der KEAföhrenen, Gerhard Kogler, dem glücklichen Sieger unter Beifall aller Teilnehmer den Hauptgewinn überrreichen.